Mirabellenmarmelade

Zu meiner Wohnung gehört die Terrasse, sonst nichts. Alles was drumrum wächst, geht mich nichts an. Ich brauche also das Gras nicht mähen, darf aber auch nichts von dem ernten, was an den Bäumen und Stäuchern wächst. Okay, nicht schlimm, weil der Schwiegersohn einen Obstgarten hat.

Meine Vermieterin ist heuer während der Erntezeit nicht da und bat mich, zu ernten was ich brauchen kann. Wäre ja schade, wenn alles vergammelt.

Sie flog mit den Kindern weg, als die Kirschen reif waren. Jetzt habe ich zum ersten Mal Kirschgrütze eingekocht – leider nur 10 Gläser, weil die so viel besser schmeckt als die aus dem Supermarkt.

Als nächstes waren die Mirabellen reif. Ich glaube, der Busch war noch nie so voll und sie schmecken gut, aber sie sind schlecht zu entkernen.

Im Internet stieß ich auf das Rezept „Mirabellenmarmelade für Faule“ – jawohl, passt für mich, dachte ich und startete die erste Charge.
„Für Faule“ bedeutet, dass die Mirabellen gekocht und dann durch die Passiermühle (Flotte Lotte) gejagt werden. Zurück bleiben die Kerne und die Schalen.

Ich kochte sie also auf, schaltete die Platte aus (wollte ich) und ging raus, um die Wäsche aufzuhängen. Ein verdächtiges Zischen ließ mich das Aufhängen unterbrechen und nach innen gehen. Jessas, ich hatte die Platte gar nicht ausgeschaltet!

Was für eine Sauerei! Das Foto vermittelt nur eine vage Ahnung von der Putzerei….
Aber dann hat es mit der Verarbeitung prima geklappt. Zuerst kippte ich die gekochten Früchte in den Durchschlag und mangels Flotter Lotte versuchte ich möglichst viel mit einem Löffel durchzudrücken, den Rest füllte ich in ein Wäschenetz und wringte es aus. Zuckern und fertigkochen wie üblich.

Voilà, so sah die erste Charge dann aus:

Insgesamt habe ich ca. 15 kg verarbeitet, 2 kg sind in meinem Vorratsschrank geblieben, der Rest ist den Berg runtergerollt zur Tochterfamilie. Das steht ihnen auch zu, denn ich hatte ja eine fleißige Pflückerin 🥰

Kommentare

2 Antworten zu „Mirabellenmarmelade“

  1. Avatar von Sparköchin

    Da hast du Glück gehabt, dass die Mirabellen nicht angebrannt sind. Aber um die Putzerei beneide ich dich trotzdem nicht 🙂 Kriecherl haben wir vor zwei Jahren eingekocht, ich habe die Dinger mit dem Kirschenentkerner gequält, das ging ganz gut. Die Marmelade hat einen feinen Geschmack.

    Mir selber geht es wieder ein Stück besser als heute früh, weil die unfreundliche Nachbarin nicht da war, sondern nur der Hausarbeiter. Der war wahnsinnig nett und unterstützend. Gemeinsam haben wir erst drei Kübel halb- bis unreife Pfirsiche gepflückt, um dann den eingerissenen Ast mit einem alten Heurechen (gottseidank hebe ich alles auf!) zu stützen.

    Vielleicht reifen die restlichen Pfirsiche am Baum noch einige Tage nach. Mit den heute gepflückten ist es nicht dringend, weil die sehr fest und hart sind. Die halten noch ein paar Tage durch. Meine Mutter hat schon angeboten, einen Teil davon zu verkochen.

    Trotzdem weiß ich noch nicht, ob ich die Einladung ins Kino für morgen annehmen soll oder nicht …

    Lieben Gruß!

    1. Avatar von Nicht nur Oma

      Danke für deinen Kommentar, liebe Sparköchin!

      Manchmal gibt es auch positive Überraschungen. Über deine – unangenehme Nachbarin nicht da – freue ich mich sehr und vor allem hast du viele Früchte retten und den Ast stützen können.

      Weingartenpfirsiche: Ich bin sicher, dass meine Mutter diese Bezeichnung gar nicht kannte. Für sie waren es halt ihre Pfirsiche, die im Weingarten außer den Marillen standen. Als sie dann D war, entdeckte sie diese weißfleischigen, die sie eben von zuhause (Batschka) kannte. Der Obst- und Gemüsehändler in der Kreisstadt besorgte ihr ab da „ungarische Pfirsiche“.
      Danke für deine Erklärung in deinem Blog!

      Ich wünsche dir ein schönes stressfreies Wochenende
      Elisa 🙋‍♀️👋

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